Meditation mit ChatGPT

Meditationen mit ChatGPT – welche Texte wirklich funktionieren

Meditationen mit ChatGPT? Klingt nach einer cleveren Idee – bis du das erste Mal um eine geführte Meditation bittest … und ein generischer Wohlfühl-Wortsalat zurückkommt.

Dabei liegt es nicht an der KI. ChatGPT ist tatsächlich extrem gut darin, Meditationstexte zu erstellen – wenn du weißt, wie du richtig promptest.

In diesem Artikel bekommst du:

  • einen Überblick über Meditationsarten
  • eine Einschätzung, was mit KI funktioniert
  • und Beispiele, die weit über „Atme tief ein“ hinausgehen.

Bekannte Meditationsarten

Bevor du dich mit ChatGPT in den Lotus setzt und „Erstell mir eine Meditation!“ rufst, solltest du dir eine Sache klarmachen: Welche Art von Meditation willst du eigentlich machen?

Denn wie immer bei KI gilt: je präziser deine Anfrage, desto besser das Ergebnis. Und je diffuser dein Wunsch, desto generischer wird die Antwort – Stichwort: „universelle Wasser-Meditation mit seichtem Wohlfühlklang und null Tiefgang“.

Damit dir das nicht passiert (oder zumindest nur einmal), zeige ich dir hier eine Auswahl an Meditationsarten, die oft gesucht werden, einigermaßen bekannt sind – und teilweise richtig gut mit ChatGPT funktionieren.

MeditationsartKurze ErklärungWelche Probleme löst sie?
Geführte MeditationEin gesprochener Text führt dich thematisch durch die Meditation.Überforderung, innere Unruhe, fehlende Klarheit
TraumreiseFantasiereise an einen fiktiven Ort mit Sinneseindrücken und leichter Magie.Flucht aus dem Alltag, kreative Blockaden, Sehnsucht nach Ruhe
AchtsamkeitsmeditationBewusstes Beobachten von Körper, Gedanken und Umgebung – ohne zu bewerten.Autopilot-Modus, Gedankenflut, Reizüberflutung
AtemmeditationFokus auf Ein- und Ausatmen, oft mit Rhythmus und Wiederholung.Nervosität, Überforderung, innere Anspannung
Yoga Nidra / Body ScanKörperreise im Liegen, bei der nacheinander alle Körperbereiche gespürt werden.Schlafprobleme, Erschöpfung, Stress
Kundalini-MeditationWiederholte Wünsche für sich und andere (z. B. Glück, Gesundheit, Frieden).Ärger, Einsamkeit, Mangel an Mitgefühl
ZazenStilles Sitzen und Atmen – reine Beobachtung ohne Führung oder Text.Gedankenkarussell, Ungeduld, Überreizung
Kundalini MeditationAtemtechniken, Visualisierungen und Mantras zur Energieaktivierung.Antriebslosigkeit, Energieblockaden, innere Leere
Buddhistische MeditationMitgefühl durch bewusstes Einatmen von Leid und Ausatmen von Mitgefühl.Mitgefühl, Selbstüberwindung, emotionale Tiefe

Und das ist nur eine kurze Übersicht. Wenn du wissen willst, welche Meditationsarten es sonst noch gibt, dann frage ChatGPT.

Ich habe es gemacht:

Meditationsarten

Und diese Liste ist bei Weitem nicht vollständig.

Aber was noch wichtiger ist, nicht alle davon sind ChatGPT-tauglich. Diese Vorarbeit habe ich dir abgenommen. Lass uns anschauen, was sich lohnt und was nicht.

Welche Meditationen sind ChatGPT-tauglich?

Bevor wir jetzt wild mit Prompts loslegen, erst mal ein klarer Rahmen: In diesem Abschnitt geht es ausschließlich um den Inhalt der Meditationen. Also um das, was gesagt wird – nicht wie du meditierst, nicht welche Haltung, nicht welche Technik.

Und: Wir schauen uns das Ganze nur mit ChatGPT selbst an. Kein extra Audio-Tool, keine Meditationsmusik, keine schicke App – nur du, die KI und die eingebaute Vorlesefunktion.

Denn ja, ChatGPT kann dir Texte schreiben – und vorlesen (wenn du unter dem Text auf das kleine Lautsprechersymbol klickst).

ChatGPT vorlesen lassen


Aber: Diese Funktion ist nicht fürs Meditieren gebaut. Es gibt keine echten Pausen, keine Musik im Hintergrund. Keine Steuerung des Tempos (Stand April 2025), wobei diese Funktion mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bald kommen wird.

Du kannst wohl die Vorlese-Stimme auswählen lassen. Gehe dazu unter Einstellungen (Klick auf deinen Avatar oben rechts) und klicke dann auf die Sprache:

ChatGPT-Stimme wählen

Für die Meditationen kann ich dir Spruce empfehlen. Das ist eine männliche Stimme, die am ehesten dran kommt.

Deshalb stellen wir uns für jede Meditationsart nur zwei Fragen:

  • Lässt sich der Inhalt sinnvoll mit ChatGPT erstellen?
  • Klingt das vorgelesen nach Meditation – oder eher wie ein Hörbuch auf Speed? 😀

Geführte Meditation

Das ist das Zuhause von ChatGPT. Du gibst das Thema vor – Selbstvertrauen, Loslassen, Neuanfang – und bekommst einen soliden Text zurück. Klare Sätze, meistens sehr angenehm beim Vorlesen.

Probiere es aus:

Erstell mir eine geführte Meditation zum Thema Selbstvertrauen – ruhig, klar, aus der Ich-Perspektive.

Dieser Prompt ist keine Meisterleistung, aber der Zusatz macht es etwas sanfter. Die Stärke liegt daran, dass du hier alle deine Anweisungen eingeben kannst und so lange an dem Prompt arbeiten, bis es perfekt passt.

Traumreise

Oh, ja – ChatGPT liebt Geschichten. Diese Art funktioniert fast immer, wenn du das Setting gut vorgibst.

Erstelle eine geführte Traumreise für Erwachsene. Die Reise soll entspannend, wohltuend und zugleich leicht magisch wirken – wie ein kurzer Ausstieg aus dem Alltag. Sie beginnt mit einer sanften Körperwahrnehmung und führt dann an einen fiktiven Ort der Ruhe (z. B. ein versteckter Garten, eine Insel, ein Wald oder etwas Fantastisches). Der Text soll etwa 800–1000 Wörter lang sein, poetisch und fließend formuliert, aber leicht verständlich bleiben. Bitte achte darauf, alle Sinne anzusprechen (Geräusche, Gerüche, Licht, Temperatur, etc.). Die Reise endet damit, dass man sanft zurück in die Gegenwart geführt wird – erfrischt und mit klarem Kopf.

Dieser Prompt ist nur ein Beispiel. Lies den Prompt aufmerksam durch. Passe es für dich an, mach es präzise. Ich liebe es, wenn ChatGPT Geschichten erzählt.

Achtsamkeitsmeditation

Die klassische Achtsamkeitsmeditation läuft ungefähr so: „Beobachte deinen Atem. Nimm wahr, wie er kommt und geht. Bleib dabei.“ Und wenn du das mit ChatGPT vorgelesen bekommst, klingt’s eher wie: „Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Und tschüss.“

Klartext: Die Standard-Atem-Variante funktioniert nicht besonders gut, wenn sie von ChatGPT runtergerattert wird. Was aber geht – und zwar richtig gut – ist eine etwas andere Version:

Schreibe mir eine Achtsamkeitsmeditation, in der ich bewusst meine Umgebung, meinen Körper und meine Gedanken wahrnehme. Nur beobachten und wahrnehmen. Ohne zu urteilen.

Probiere es auch: Achtsamkeit zum Mitdenken. Das klingt vorgelesen wie ein Raus-Aus-dem-Autopilot-Call fürs Jetzt. Erfrischend. Klar.

Atemmeditation

Einatmen. Ausatmen. Klingt simpel. Aber wehe, es gibt keine Pause dazwischen. Dann wird daraus eher: „Einatmenausatmeneinatmenausatmen – fertig!“

ChatGPT kann gute Atemmeditationen schreiben – aber vorgelesen verlieren sie ihre Wirkung, weil sie keinen Raum fürs Atmen lassen.

Wenn du es trotzdem ausprobieren willst:

Erstell mir eine Atemmeditation mit bewusster Atemführung – mit Wiederholungen und ruhigem Rhythmus.

Ein kleiner Tipp: nutze den Prompt und die Vorlesefunktion für einen kleinen Lacher zwischendurch. Denn ich persönlich kann herzhaft lachen, wenn ich mir Atemmeditationen von ChatGPT vorlesen lasse. Und auch Lachen bringt Entspannung.

Yoga Nidra (oder Body Scan)

Ein echter Klassiker zum Runterkommen. Und ChatGPT? Du kannst diesen Prompt ausprobieren, um zu sehen, was der Kern von Yoga Nidra ist:

Schreib mir eine 10-Minuten-Yoga-Nidra-Meditation für innere Ruhe.

Und ja, es ist mir bewusst, dass du mit diesem Prompt keine individuelle Meditation erzielen kannst. Es kommt mir hier auf etwas anderes an. Körperreise.

ChatGPT kann dir da echt schöne Texte schreiben. Ruhig, bildhaft, entspannend. Sieht auf dem Bildschirm gut aus – bis es vorgelesen wird. Denn: Die berühmte Körperreise wird zum Speedrun. Da jagt ein Körperteil das nächste, ohne dass dein Bewusstsein überhaupt angekommen ist.

Ohne echte Pausen wirkt das eher wie: „Fühl jetzt deinen Fuß. Und das Bein. Und die Hüfte. Und den Rücken. Und zack, fertig, erleuchtet.“

Metta-Meditation (Loving-Kindness)

Wiederholende Sätze wie „Möge ich glücklich sein“? Jackpot. ChatGPT versteht diese Struktur und liefert dir genau das. Wenn du den Ton triffst – sanft, ehrlich, nicht pathetisch – dann klingt das vorgelesen fast wie eine echte Mini-Zeremonie.

Schreib mir eine Metta-Meditation für Mitgefühl mit mir selbst und anderen – langsam, freundlich, nicht zu spirituell.

Nutze diesen Prompt, wenn du wissen willst, was Metta Meditation ist. Und achte darauf, wie du im Prompt selbst die feinen Anpassungen machen kannst: „nicht zu spirituell„. Oder „lasse meine Nachbarin da komplett raus, ihr gönne ich nichts„. 😉

Zazen (Zen-Meditation)

Ich habe mir mal ’ne Zazen-Meditations-CD gekauft. Dachte, da kommt jetzt ein tiefgründiger Text über Stille, Klarheit und Sein. Was kam?

  • Erst: „Setz dich hin. Konzentriere dich fünf Minuten auf deinen Atem.“
  • Dann: eine Minute Stille.
  • Kein Sound. Kein Text. Nichts.
  • Irgendwann: Gong.
  • Dann wieder: „Jetzt richte deine Aufmerksamkeit auf deine Gedanken …“ – und wieder: Stille.

War’s schlecht? Nein. War’s was für mich? Nein. Ich bin ehrlich: Ich verliere mich in der Stille eher, als dass ich in ihr aufgehe.

Und genau da liegt der Haken auch für ChatGPT: Zazen lässt sich zwar erklären, aber nicht erleben – schon gar nicht mit der Vorlesefunktion. Du kannst dir den Einstieg schreiben lassen, ja. Vielleicht eine kleine Einleitung. Aber was danach kommt, ist nichts. Und das kann KI einfach nicht liefern.

Erklär mir Zazen wie einem Anfänger – in ruhiger Sprache, ohne Übungsteil.

ChatGPT kann dich zu Zazen hinführen. Aber beim eigentlichen Teil musst du allein durch. Ohne Stimme. Ohne Text. Nur du und dein Atem. Und das ist für viele entweder Erleuchtung – oder die längsten zehn Minuten des Tages.

Kundalini-Meditation

Klingt magisch und ich persönlich mag Kundalini-Meditation sehr. Und ja – ChatGPT kann dir dazu was schreiben: Mantras, Atemabfolgen, Visualisierungen. Klingt erst mal super.

Aber dann drückst du auf Vorlesen … und merkst: ChatGPT kann keine Mantras singen. Keine Vibration. Keine Melodie. Kein Rhythmus. Ein „Sat Nam“ im ChatGPT-Monoton ist vielleicht etwas für Stand-up-Comedy, aber weniger für Meditation.

Du kannst es gerne ausprobieren.

Schreib mir eine einfache Kundalini-Meditation für mehr Energie – in ruhiger Sprache für Anfänger.

Lass dir den Text vorlesen und du merkst: ChatGPT kann dir sagen, was du tun sollst – aber nicht, wie es klingen soll. Und bei Kundalini ist der Klang nicht Beiwerk – sondern der Kern.

Buddhistische Meditation

Wenn man „buddhistische Meditation“ sagt, meint man eigentlich nicht eine – sondern ein ganzes Buffet.

  • Zazen: Lebt von Stille (Stille lässt sich schlecht vorlesen)
  • Atemmeditation: braucht Pausen (die es beim Vorlesen durch ChatGPT nicht gibt).
  • Vipassana: geht in Richtung Body Scan oder Yoga Nidra (zu schnell fürs Vorlesen)
  • Metta: als Ausnahme funktioniert Metta Meditation mit ChatGPT super.

Und dann gibt’s da noch so einen Exoten: Tonglen. Kaum jemand kennt es, aber es ist spannend: Du atmest das Leid anderer ein und schickst Mitgefühl zurück. Klingt schräg – ist aber faszinierend. Und ChatGPT kann dir da tatsächlich helfen, eine passende Anleitung zu schreiben.

Ob das beim Vorlesen wirkt? Ja. Könnte. Je nachdem, wie offen du bist.

Schreib mir eine Tonglen-Meditation – leicht verständlich, aber mit Tiefe.

Also, eine „buddhistische Meditation“ ist ein Dachbegriff. Die meisten Techniken darunter brauchen Zeit, Stille oder Körpergefühl – alles Dinge, die ChatGPT nur mäßig liefern kann.

Aber Metta und Tonglen? Die beiden kannst du ausprobieren. Wer weiß, was kommt.

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Fazit: ChatGPT kann Meditation – aber nicht jede

Wenn du bis hier gelesen hast, dann weißt du: ChatGPT ist ein ziemlich guter Ghostwriter für Meditationen – wenn du weißt, was du willst.

Aber: nicht jede Meditationsform eignet sich für das Vorlesen per KI. Manche brauchen Stille, andere Klang, wieder andere einfach längere Pausen. Damit du den Überblick behältst, hier eine kleine Zusammenfassung:

MeditationsartTexterstellung mit ChatGPTVorlesen mit ChatGPT
Geführte MeditationGeeignetGut
TraumreiseGeeignetGut
AchtsamkeitsmeditationGeeignetGut (wenn nicht zu atemlastig)
AtemmeditationGeeignetSchlecht (zu schnell, keine Pausen)
Yoga Nidra / Body ScanGeeignetSchlecht (kein Rhythmus, zu wenig Zeit)
Metta-MeditationGeeignetGut
ZazenBegrenzt geeignetSchlecht (lebt von Stille)
Kundalini-MeditationBegrenzt geeignetSchlecht (Klang fehlt)
Tonglen-MeditationGeeignetGut (wenn man sich darauf einlässt)

Die Sache mit der Meditation ist wie mit ChatGPT: Du kannst einfach loslegen und schauen, was passiert. Spiel dich durch die Prompts. Teste, was zu dir passt.

Mich würde wirklich interessieren: Welche Meditationsart hast du spontan ausprobiert? Wie war dein Erlebnis – überraschend gut, völliger Reinfall oder irgendwas dazwischen?

Hau’s in die Kommentare. Ich bin gespannt, was deine Erfahrungen sind.

Mehr Experimente und Ideen? Der Artikel mit weiteren Beispielen für Persönlichkeitsentwicklung zeigt dir, was möglich ist.

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